Die Schwarzwald-Baar – sanfte Hügel, tiefe Schluchten und fleißige Städte


Die Baar beginnt eher beschaulich mit wogenden Kornfeldern, über die der Morgennebel wabert. Doch nach Süden hin zeigt sich der Schwarzwald so, wie er am schönsten ist – wildromantisch und voller Überraschungen.

Mein Südschwarzwald ist in der Schwarzwald-Baar überaus vielfältig und abwechslungsreich. Ich bin Wido, der Wichtel aus dem südlichen Teil des Schwarzwalds, wo alles auf vielerlei Weise anders und damit auch besonders ist. Dazu zählt auch die Baar, wie das Gebiet von der Gutach bis zur Wutach schon immer genannt wurde, bevor die Ferienregion Schwarzwald-Baar entstanden ist.

Die Baar schmiegt sich zwischen die südöstlichen Ausläufer des Schwarzwalds und die Schwäbische Alb und grenzt im Süden an die Schweiz. Entsprechend mild und zuweilen fast mediterran ist das Klima dieser Region, die ihrer weiten Horizonte wegen noch ausgedehnter wirkt, als sie tatsächlich ist. Es ist überall schön hier, was für die landschaftliche Abwechslung der Baar spricht, denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. In diesem Teil des Südschwarzwalds können Sie ausgedehnte Wanderungen unternehmen oder am geschäftigen Leben in Donaueschingen, Villingen-Schwenningen und Furtwangen teilhaben. Begeben Sie sich an die Quellen von Donau und Neckar oder fahren Sie mit der Sauschwänzlebahn gemächlich übers Land.

Kuckucksuhren, Wasserfälle und heiße Scheiben – von Furtwangen über Triberg nach St. Georgen

In Furtwangen schlägt sowohl das geografische als auch das historische Herz des Schwarzwälder Uhrmacherhandwerks. Die Großherzoglich Badische Uhrmacherschule gilt immerhin als Vorläufer der Hochschule Furtwangen, an der fleißig studiert und gelernt wird. Aus Verzweiflung, meinen böse Zungen, da es in dieser Stadt kaum Ablenkung vom Studieren gibt. Versäumen Sie nicht, dem Deutschen Uhrenmuseum einen Besuch abzustatten, auch wenn sich unter Studenten hartnäckig die Mär hält, dass man durchs Examen rasselt, sollte man zuvor ins Museum gehen. Genießen Sie die geschäftige Beschaulichkeit von Furtwangen hoch oben im Schwarzwald, wo abends tatsächlich Ruhe einkehrt.
Im Winter herrschen hier paradiesische Bedingungen, denn die Höhenlage sorgt für eine lange, kalte Winterzeit, in der man herrlich Skifahren kann.

Wandern oder radeln Sie zur Quelle der Breg, die als Geburtsort der Donau gilt; zumindest wird diese Meinung zwischen Furtwangen und Triberg vehement verteidigt. Ein Abstecher zur Hexenlochmühle führt Sie in den garantiert finstersten Schwarzwald, wo sich selbst bei hartgesottenen Wanderern schnell eine Gänsehaut bemerkbar macht.

Nicht ganz so rau und gruselig geht es in Triberg zu, das sich gleich mit zwei Superlativen schmücken kann: Hier steht die größte Kuckucksuhr der Welt, und Deutschlands höchster Wasserfall stürzt sich nahe der Stadt kopfüber ins Tal.
Die weltgrößte Kuckucksuhr sollte eigentlich nicht zu übersehen sein. Dennoch geraten Sie vielleicht in Verwirrung, wenn Sie an den Ortsgrenzen von Triberg gleich mehrere Wegweiser zur „Worlds largest Cockoo-Clock“ erblicken, die alle in unterschiedliche Richtungen zeigen.
Dafür werden Sie den Wasserfall umso leichter finden, denn sein Rauschen weist Ihnen unüberhörbar den Weg. Gleich am Ortsrand stürzt sich die Gutach in mehreren Kaskaden 162 Meter tief ins Tal, und das auf derart spektakuläre Weise, dass die Stadtväter von Triberg schon 1805 ein beachtliches touristisches Potenzial darin sahen. Auch die Flora und Fauna rings um die Wasserfälle verdienen Ihre Beachtung, besonders die Eichhörnchen, die keck ihren Wegzoll in Form von Nüssen einfordern.

Etwas völlig anderes gibt es in St. Georgen zu bestaunen. Es ist die Stadt der modernen Kunst und der Plattenspieler; hier produzierte DUAL seine qualitativ hochwertigen Geräte. Im Deutschen Phono Museum können Sie die Metamorphose der alten Edinson’schen Walzen zum hypermodernen Hi-Fi-Plattenspieler miterleben. Gänzlich andere Exponate stellt das Froschmuseum zur Schau, denn hier dreht sich alles um die kleinen Hüpfer, die in den verschiedensten Materialien und Formen betrachtet werden können.
Gegenwartskunst in verschiedenen Erscheinungsformen präsentiert die Sammlung Grässlin interessierten Besuchern. Moderne Kunst ist übrigens auch überall im Stadtbild von St. Georgen integriert, so dass ein entspannter Stadtbummel beinahe einem Museumsbesuch gleichkommt.

Donaueschingen – Anfang der Donau und vieles mehr

Das fürstliche Donaueschingen ist für vielerlei Attraktionen bekannt. Von den Einheimischen schlicht „Donau“ genannt, gilt diese Stadt als Anfang des gleichnamigen Flusses und kann als Beweis sogar die imposant eingefasste Quelle vorweisen. So weit, so gut. Die Tücke des Donauursprungs liegt jedoch darin, dass auch Furtwangen diesen Titel für sich beansprucht, da die dort entspringende Breg ebenfalls als Donauquelle betrachtet wird. Am besten, Sie besuchen beide Donauquellen und entscheiden selbst, was es damit auf sich hat.

Vom Konkurrenzkampf um den zweitlängsten Fluss Europas einmal abgesehen, hat Donaueschingen durchaus Unbestrittenes zu bieten: Das Schloss der Fürsten zu Fürstenberg samt Park, ein Reitturnier von internationaler Bedeutung und die weltweit bekannten Musiktage, um die Highlights dieser Stadt aufzuzählen.
Dazu gesellen sich die Fürstlich Fürstenbergischen Sammlungen sowie die beeindruckende Stadtkirche St. Johann und natürlich das von den Gebäuden der fürstlichen Verwaltung geprägte Stadtbild.

In der Umgebung von Donaueschingen lohnt ein Abstecher zum Römerbad in Hüfingen, von dem jedoch nur noch Mauerreste zu sehen sind. Dafür gibt es einige anschauliche Tafeln, die von der einstigen Pracht und der ausgeklügelten Technik des antiken Bades künden.
Erfrischung bieten die nahegelegenen Riedseen, die bei Badefröschen und Wasservögeln wie Blässhühnern, Reihern und Störchen gleichermaßen beliebt sind.

Gauchach und Wutach – zwei Schluchten mit Canyon-Potenzial

Die tief in die Hochebenen eingeschnittenen Schluchten von Gauchach und Wutach sind ein herrliches Terrain für Wanderungen mit Abenteuer-Feeling. Beide Schluchten präsentieren sich von ihrer wildromantischen Seite und bieten dabei allerlei Wissenswertes für die Wanderer, die sich für die geologische Historie dieser beiden großartigen Wasserspektakel interessieren. Die Wutachschlucht wird sehr fremdenverkehrswirksam als „Grand Canyon“ des Schwarzwalds angepriesen und entsprechend häufig besucht. Dabei ist die kleinere Gauchachschlucht nicht minder attraktiv, daher vielleicht ein Geheimtipp, wenn Sie es gern spritzig, doch nicht ganz so stark frequentiert mögen.

Und als krönenden Abschluss Ihrer Reise durch die Schwarzwald-Baar ist eine Fahrt mit der Sauschwänzlebahn fast schon ein Muss. Hoch über dem Wutachtal in Blumberg beginnt die Reise dieser Bahn, die mit Volldampf durch den Schwarzwald rattert und wegen der vielen Kurven, Viadukte und gewundenen Schleifen zu ihrem netten Namen kam.

Die Baar hat noch weitaus mehr zu bieten, doch kann ich beileibe nicht alles aufzählen, was dort sehenswert ist. Wozu auch, zum Neugierig machen hat es wohl genügt, alles weitere können Sie dann direkt hier – und wenn Sie mögen mit mir – entdecken. Ich freue mich darauf, Ihnen einen ganz besonders reizvollen Teil meines Südschwarzwalds zu zeigen, denn jede einzelne Region ist auf ihre Art unvergleichlich.