Das Wiesental – abwechslungsreiche Flusslandschaft mit vielerlei Attraktionen


Die Wiese ist beileibe kein Rasen oder eine sonst wie geartete Grünfläche. Sie ist vielmehr ein Nebenfluss des Rheins, der zu beiden Seiten seines Laufs eine wunderschöne, zuweilen sogar paradiesisch anmutende Naturlandschaft geschaffen hat.

Auf dieser Seite möchte ich Ihnen das Wiesental vorstellen, eine besonders idyllische Region meines Südschwarzwalds, die von den Bergen Belchen und Herzogenhorn sehr imposant in Szene gesetzt wird. Sie kennen mich noch nicht? Ich bin Wido, der im Südschwarzwald beheimatete Wichtel, und ich führe Sie durch diesen Teil von Deutschlands weltweit bekannten und berühmten Wald.

Die Wiese entspringt am Feldberg, plätschert munter talabwärts und mündet bei Basel in den Rhein. Dabei streift sie wunderschöne Orte wie Todtnau, Schönau, Zell und Schopfheim, von denen jeder einzelne eine Vielzahl an Geschichten zu erzählen hätte. Gerne übernehme ich diese Rolle für Sie, so dass Sie noch öfter die Gelegenheit haben werden, mit mir zusammen durchs Wiesental zu streifen. Doch jetzt gebe ich Ihnen erst einmal einen Überblick über diese Region, die nicht nur schön anzusehen, sondern auch sehr rührig und geschäftstüchtig ist. Die Wiesentäler waren immer schon ein umtriebiger Menschenschlag, der zupacken konnte und dazu noch gute Ideen hatte – hervorragende Voraussetzungen also für eine florierende Wirtschaft.

Schopfheim – beschauliches Markgrafenstädtchen mit vielseitiger Umgebung

Dieses Städtchen ist wie für den Tourismus geschaffen: Die blitzsaubere Altstadt mit dem schönen Marktplatz wird Ihnen gefallen. Auch das im klassizistischen Stil errichtete Rathaus mit dem eindrucksvollen Denkmal wirkt durchaus beeindruckend. Die von Peter Lenks geschaffene Skulptur oder Großplastik „Badische Revolution“ sollten Sie sich schon genau anschauen. Vor allem die Gesichter der sechs grimmig dreinschauenden preußischen Soldaten. Vielleicht erkennen Sie darin das sechsfach duplizierte Konterfei des einstigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel…

Auch die Umgebung der ältesten Stadt im vorderen Wiesental kann sich sehen lassen. So beispielsweise Gersbach, das vor einigen Jahren als das schönste Dorf mit einer Goldmedaille geehrt wurde. Gold gibt es auch in den Bergbächen der Gegend, wo Goldwäscher auch heute noch immer wieder fündig werden. Wanderer schätzen das „Golddorf“ als Ausgangspunkt für leichte bis anspruchsvolle Routen durch das Wiesental, die teilweise an üppig grünem Weideland vorbeiführen. Kein Wunder also, dass es auch einen Rinderlehrpfad gibt, auf dessen Verlauf Sie allerlei Informationen über das Rindvieh nachlesen können. Auch Wisente sind hier beheimatet, und mit etwas Glück lassen sie sich auch sehen.

Sie müssen kein ausgewiesener Ornithologe sein, um sich vom Vogelpark Steinen begeistern zu lassen. Für viele Besucher ist es der Vogelpark der wohl schönste seiner Art in Deutschland – urteilen Sie selbst. Ob exotische Vögel im Tropenhaus oder Raubvögel in der Falkneranlage, die gefiederten Bewohner des Vogelparks zeigen sich hier von ihrer bunten und teils auch kunstfertigen Seite.

Von Dichtern, Webern und einer „rebellischen“ Stadt – Schönau und sein Umland

Der Schwarzwald ist ja nicht nur seiner Wälder, Wiesen und Täler wegen berühmt. Auch die Kultur kommt in meiner Heimat keinesfalls zu kurz. Das Wiesental kann mit Johann Peter Hebel den alemannischen Mundartdichter schlechthin vorweisen. Selbstverständlich dichtete Hebel auch in Hochdeutsch, einer Sprache, die in ganz Deutschland verstanden wird… Der in Basel geborene Dichter lebte und arbeitete im Schwarzwald, so auch in Hausen, wo er einen Teil seiner Kindheit verbrachte. Besuchen Sie das Hebelhaus in Hausen, das als Heimatmuseum so realitätsnah ausgestattet wurde, dass Sie das unbestimmte Gefühl haben werden, dem Dichter jeden Moment zu begegnen.

Und weil Sie sich ohnehin auf einer Museumstour befinden, können Sie auch im Wiesentäler Textilmuseum in Zell vorbeischauen. Wo früher Bettwäsche der Marke „Irisette“ gefertigt wurde, können Sie nun sehr anschaulich nachvollziehen, welchen Weg die „Tuchmacherei“ vom Spinnrad über den einfachen Webstuhl bis zum hochtechnisierten Bundautomaten genommen hat. Auch Nähmaschinen gibt es zu bestaunen sowie allerlei Handwerkskunst wie Stricken, Sticken oder Klöppeln.

Die schönste Art, Schönau zu erkunden, ist ein Bummel entlang des „stadtgeschichtlichen Pfads“, der quer durch den Ort verläuft. Dort erfahren Sie viel über die Stadt, das einstige Bürstenbindergewerbe und sehen sogar Spuren eiszeitlicher Gletscher. Schönau ist auch das „Basislager“ für die Besteigung des Belchen, der vielen Wanderern als der schönste aller Schwarzwaldgipfel gilt. Schönau ist auch die Heimat der sogenannten „Stromrebellen“, die nach dem Unglück von Tschernobyl aktiv in die Energiewende eingestiegen sind – zumindest in dieser Stadt, dies jedoch mit Erfolg.

Die Kleine Wiese und ihr Tal – das schöne einsame Land zu Füßen des Belchen

Zum Wiesental gehört auch das Gebiet entlang der Kleinen Wiese, auch kleines Wiesental genannt. Hier ist es recht einsam, denn dieser Landstrich, der durchaus Ähnlichkeiten mit dem Hotzenwald hat, ist nicht reich. Weite Wege zum Einkaufen und allen Dienstleistungen sind charakteristisch für diese Region, die sich dafür umso schöner und stimmungsvoller präsentiert. Hier können Sie in Ruhe und Einsamkeit wandern, ohne dabei einer Menschenseele zu begegnen. Zum Beispiel rund um oder auf den Belchen, dessen 1.415 m Höhe einen grandiosen Panoramablick über den Schwarzwald und darüber hinaus garantiert.

Auf dieser Tour können Sie die Seele baumeln lassen und die herrliche Natur in vollen Zügen genießen. Uns Wichteln gefällt es hier ganz besonders gut, zumal am Belchenfelsen viele seltene Pflanzen gedeihen. Auch gilt dieser Berg als Kultstätte verschiedener Sekten, die hier die Tag-und-Nacht-Gleiche feiern und sich zu diversen weiteren Riten einfinden. Schon Johann Peter Hebel wusste, dass die Wiesentäler ein klein wenig den alten Mythen nachhingen und auch Überirdischem nicht abgeneigt waren. Was wiederum typisch für meinen Südschwarzwald ist, der sich nun einmal nicht rein wissenschaftlich erklären und analysieren lässt.

Am Belchen lebt übrigens auch der Badische Riesenregenwurm, der bis zu 64 Zentimeter lang werden kann. Das ist keineswegs eine Erfindung von mir oder meiner Mitwichtel, diesen monströsen Kriecher gibt es tatsächlich. Besuchen Sie den Regenwurmlehrpfad und staunen Sie über den Schwarzwälder Giganten unter dem heimischen Gewürm.

Haben Sie nun Lust auf das Wiesental bekommen? Das würde mich sehr freuen, denn diese reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft hat wirklich sehr viel zu bieten. Hier fühlen sich auch Kinder sehr wohl, denn viele Attraktionen sind eigens auf kleine Besucher ausgerichtet. Ob längst verblichene Revoluzzer, wunderschöne Routen zum Wandern, interessante Radwege, Todtnau, das Tor zum Feldberg oder riesige Regenwürmer – im Wiesental kommen Sie aus dem Staunen kaum heraus.