Bühl und das Bühlertal – viel mehr als Zwetschgen und Wein
Das geschäftige Städtchen Bühl lässt in puncto Schwarzwälder Flair ebenso wenige Wünsche offen wie das Bühlertal in Sachen Freizeitaktivitäten und liebenswerte Attraktionen. Sie werden sehen, diese Region kann mit weitaus mehr aufwarten als Obst und Wein in Hülle und Fülle.
Vielleicht kennen Sie mich schon, ich bin der Wichtel Alfred aus dem Nordschwarzwald und habe das Vergnügen, Sie durch Bühl und das Bühlertal zu begleiten. Das Bühlertal ist sehr vielseitig, denn außer seinen weitläufigen Weinbergen und den schönen Obstwiesen gibt es hier auch echte Schwarzwaldromantik mit Mühlen, Schmieden und Wasserfällen. Das Bühlertal liegt etwa zwischen der Badischen Weinstraße und der Schwarzwaldhochstraße. Sie können sich sicherlich denken, welche Möglichkeiten an Ausflugszielen und landschaftlicher Vielfalt Ihnen hier zur Wahl stehen.
Bühl – eine Stadt zum Wohlfühlen und Genießen
Die Stadt ist zwar nicht unbedingt sehr groß, erstreckt sich mit ihren Gemeinden jedoch von der Rheinebene bis auf 1.000 Meter Höhe hinauf zur Schwarzwaldhochstraße. Quirliges Leben, muntere Geschäftigkeit und herzliche Gastfreundschaft charakterisieren dieses typische Schwarzwälder Städtchen, das seine Gäste in vielerlei Beziehung verwöhnt und begeistert.
Bühl hat ein hübsches Stadtzentrum, das vom Rathaus und der Stadtkirche St. Peter und Paul dominiert wird. Die Straßen verlocken zum Bummeln und müßigem Verweilen in Cafés und Restaurants. Im Stadtteil Altschweier können Sie die Rohrhirschmühle bestaunen, die im 18. Jahrhundert als Ölmühle gebaut wurde. Die erst vor wenigen Jahren restaurierte Mühle läuft auch heute noch „wie geschmiert“ und ist nicht nur für Mühlenfans ein lohnendes Ziel.
Wie das gesamte Bühlertal steht auch Bühl ganz im Zeichen der Zwetschge. Die Bühler Zwetschge erfreut sich nicht nur in der heimischen Region großer Beliebtheit, das wohlgeformte, höchst aromatisch schmeckende Früchtchen ist überaus begehrt und vielseitig verwendbar. Der genaue Ursprung dieser wohlschmeckenden Zwetschge lässt sich nicht mehr so recht nachvollziehen. Man vermutet eine Kreuzung der recht schlanken heimischen Zwetschge mit einer etwas fülliger gewachsenen französischen Eierpflaume. Aber bewiesen ist diese Herkunftsvermutung nicht. Meinen älteren Verwandten ist die Bühler Zwetschge natürlich seit jeher bekannt, wenngleich niemand in der Wichtelfamilie jemals Nachforschungen über die Herkunft des köstlichen Obstes anstellte. Wozu auch? Die Zwetschge schmeckt gut, mehr gibt es bei uns Wichteln darüber nicht zu sagen.
Doch ich schweife ab. Diese Zwetschge wird in dieser Stadt jeweils am zweiten Wochenende im September mit dem Bühler Zwetschgenfest geehrt und natürlich in mannigfaltiger Zubereitung genüsslich verspeist. Eine Zwetschgenkönigin gibt es übrigens auch, die im Rahmen dieses Festes gewählt wird.
Dann gibt es auch das Burgfest, ein mittelalterliches Spektakel, das auf der Burg Windeck jedes Jahr allerlei buntes Volk anlockt. Auf der ehemaligen Stammburg der Herren von Windeck geht es an dem Festwochenende im Hochsommer besonders turbulent und unterhaltsam zu. Mit lustigem Markttreiben, Artisten, Gauklern und Musikanten vergeht die Zeit wie im Flug, zumal auch Speis und Trank zum Verweilen und Genießen einladen.
Zu Füßen der Burg können Sie übrigens gediegen wohnen und vorzüglich speisen, denn das Hotel mit noblem Restaurant bietet Ihnen Luxus und „echtes“ Ritter-und-Burgfräulein-Feeling zugleich.
Rauschendes Wasser, Hammer und Amboss sowie ein „verwunschenes“ Schloss – die Highlights im Bühlertal
Im Bühlertal können Sie problemlos das ganze Jahr über Urlaub machen. Sie können es mir glauben, hier ist immer etwas los. Es beginnt im Frühling, wenn die Obstbäume sich mit unzähligen Blüten schmücken und von weitem wie duftige Wattewölkchen aussehen. Wandern Sie durch blühende Obstwiesen und von dort aus direkt in den Sommer, wenn die Wiesenblumen sich in voller Pracht präsentieren und das Obst allmählich Farbe bekommt. Im Herbst werden Sie kaum mehr vorankommen, denn überall locken Wein- und Zwetschgenfeste, die das Weiterwandern sehr beschwerlich machen. Im Winter schließlich bieten Ihnen die Pisten des Bühlertals rasante Fortbewegungsmöglichkeiten, während Sie auf den Loipen eher gemächlich unterwegs sein können.
Auch mit dem Fahrrad macht eine Tour durchs Bühlertal Spaß. Relativ eben und dennoch vielfältig sind die Radwege, die durch das Rheintal führen. Wenn Sie ein Faible für Steigungen und dazu noch ein Mountainbike haben, dann können Sie sich bis auf 1.000 Meter Höhe hinaufschrauben und die Schwarzwaldhochstraße bezwingen. Sie merken schon, das Bühlertal hat ein beachtliches Potenzial für Freizeitaktivitäten rund um den Jahreskreis.
Romantisch wird Ihnen bei einer Wanderung entlang der Gertelbach-Wasserfälle zumute sein. Das Wasser des Bächleins rauscht, gluckert und plätschert durch sein steiniges Bett. Kurz vor seiner Mündung stürzt sich der Gertelbach über mehrere Fallstufen von etwa sieben Meter Höhe sage und schreibe 220 Meter in die Tiefe. Schattiger Wald, mit Moos bewachsene Steine im Bachbett und entlang des Ufers bilden quasi das Tüpfelchen auf dem i dieses von der Natur geschaffenen Postkartenidylls.
Doch damit nicht genug, denn zu jedem glucksenden Bächlein gehört eine Mühle, so auch im Bühlertal. Einst waren es sogar acht als Hammerschmieden betriebene Mühlen, in denen starke Schmiede den Hammer mit viel Kraft auf den Amboss sausen ließen. Besuchen Sie unbedingt die Geiserschmiede, die einst als Mahlmühle errichtet wurde, später zur Hammerschmiede „umsattelte“ und heute als Museum fungiert.
Schließlich kann ich Sie zum Schlosshotel Bühlerhöhe führen, das mit seiner mächtigen Kuppel gar prächtig anzuschauen ist, jedoch leider ein einsames und leeres Dasein fristet. Das an der Schwarzwaldhochstraße gelegene Schlosshotel wurde kurz vor Beginn des Ersten Weltkriegs von einer begüterten Generalswitwe als Genesungsheim für Offiziere errichtet. Später zog die Bühlerhöhe als Luxushotel vom Feinsten illustre Gäste an, doch dann wechselten die Eigentümer und keiner weiß so recht, wie es mit dem noblen Gemäuer weitergehen soll. Vielleicht findet sich jemand, der das Schlosshotel irgendwann aus seinem Dornröschenschlaf erweckt…
Das Bühlertal ist auch in kulinarischer Hinsicht ein Hochgenuss. Ob Kuchen oder Hochprozentiges aus der Zwetschge, köstlicher Wein oder Schwarzwälder Spezialitäten aus Küche und Rauch – hier wird es Ihnen schmecken. Ein originelles Mitbringsel aus dem Bühlertal ist eine Flasche Affentaler Spätburgunder, der in der Umgebung von Bühl angebaut wird. Aber achten Sie darauf, eine Affenflasche zu wählen, das verleiht dem ohnehin guten Tropfen noch das gewisse Etwas.
Von Bühl und dem Bühlertal bedarf es übrigens nur eines Katzensprungs, um nach Baden-Baden, nach Freiburg und Karlsruhe oder ins Elsass jenseits der Grenze zu gelangen. Nutzen Sie auch diese Gelegenheiten und erweitern Sie Ihren Aktionsradius, denn dieser Teil Deutschlands und des benachbarten Auslands hat wirklich viel zu bieten und wird Ihnen Lust auf noch mehr Schwarzwald und seine Umgebung machen. Auch im Bühlertal gibt es noch sehr viel mehr zu sehen, zu entdecken und zu erleben. Kommen Sie zu mir in den Nordschwarzwald, und ich garantiere Ihnen, dass Sie von meiner Heimat begeistert sein werden.