Das Enztal – das nördliche Tor zum Schwarzwald


Herrliche Wanderwege, traditionsreiche Bäderkultur und eine wunderschöne Flusslandschaft sind ebenso charakteristisch für das Enztal wie das tief verwurzelte Brauchtum, das im Nordschwarzwald seit alters her zum täglichen Leben dazugehörte.

Die Enz windet sich in anmutigen Schleifen durch die von dichtem Wald gesäumten Täler des Nordschwarzwaldes. Erst ab dem traditionsreichen Kurort Bad Wildbad wird die Besiedelung des Enztals dichter. Bei Pforzheim verlässt die Enz den Schwarzwald und fließt durch den Kraichgau dem Neckar zu.

Das Enztal wird Ihnen gefallen, wenn Sie die würzige Schwarzwälder Luft und eine Kur im heilenden Thermalwasser zu schätzen wissen. Es wird Ihnen weiterhin gefallen, falls Sie vorhaben sollten, diesen Teil des Nordschwarzwalds in Wanderschuhen zu durchqueren und dabei die Stille und die damit einhergehende Erholung schätzen. Sie werden auch vom Enztal begeistert sein, nachdem Sie zu einer Radtour auf dem Enztalradweg gestartet sind und die 120 Kilometer von der Quelle bis zur Mündung in mehreren bequemen Etappen mit jedem Tritt in die Pedale genossen haben. Auch für den Fall, dass Sie gerne durch Städte schlendern und sich an feiner Handwerkskunst erfreuen wollen, bietet Ihnen das Enztal mit der Schmuckstadt Pforzheim glitzernde und funkelnde Möglichkeiten.

Gepflegte Badekultur und allerlei Augenschmaus – Bad Wildbad

Nach dem weltberühmten Baden-Baden ist Bad Wildbad die zweitgrößte Kurstadt im Nordschwarzwald. Während andere Kurorte im Schwarzwald erst seit der jüngeren Vergangenheit ihre Thermalquellen für sich „arbeiten“ lassen, erfreuten sich schon seit dem 13. Jahrhundert gesundheitsbewusste „Kurgäste“ am mineralreichen heißen Wasser von Bad Wildbad. Die Stadt kann eine eindrucksvolle Liste illustrer Badegäste vorweisen, denn Könige, Herzöge, Grafen und in moderneren Zeiten Bundespräsidenten kamen oft und gerne hierher, um der Kur zu frönen.
Die Hauptattraktionen von Bad Wildbad sind – wie könnte es anders sein – die Bäder und der Kurpark. Im gediegenen Palais Thermal können Sie das bis zu 41° Celsius heiße Wasser im orientalischen Interieur des maurisch ausgestatteten Bades genießen. Die an Tausend und eine Nacht anmutende Prachtentfaltung der Maurischen Halle macht einen Kurtag ebenso zum absoluten Muss wie das nebenan gelegene Badhotel nebst Kursaal und Kaffeesalon.
Was wäre eine Kur ohne die obligatorische Promenade durch den Kurpark, durch den die hier noch sehr junge Enz munter plätschert? Kulturelle Veranstaltungen in der Konzertmuschel und im Jugendstil-Kursaal sind für eine gelungene Kur in Bad Wildbad selbstverständlich obligatorisch.

Die Stadt ist auch bekannt für das alljährlich stattfindende Rossini-Festival, das zu den bedeutendsten Events im Schwarzwald zählt, seit der berühmte Komponist nach einer erfolgreichen Kur in Bad Wildbad leistungsfähiger denn je war.
Sogar der Bahnhof des Kurorts verdient es, auf das Besichtigungsprogramm gesetzt zu werden. Das klassizistische Gebäude lässt ebenfalls „maurische“ Elemente erkennen und versprüht einen etwas verblassten, jedoch nicht minder eleganten Charme.

Ein verheißungsvoller Berg, Heimatkunde und eine Mühle

Nahe von Bad Wildbad lockt der etwa 730 Meter hohe Sommerberg zu jeder Jahreszeit „Sommerfrischler“ auf seine Höhen. Eine Standseilbahn erledigt für Sie den Aufstieg, falls Sie dieser bequemen Beförderungsmethode den Vorzug geben. In den beinahe noch nagelneuen Panoramawagen können Sie die Aussicht rundum in vollen Zügen genießen und sogar Ihr Fahrrad mitnehmen, um dann die rasante Ab- oder Weiterfahrt zu wagen.

Im Nordschwarzwald werden Traditionen, alte Handwerkskunst und sonstiges Brauchtum auch heute noch gepflegt und ausgeübt. Das kann ich, der Wichtel Alfred, übrigens nur bestätigen, denn was ich nicht aus eigener Anschauung kenne, haben mir alte Verwandte immer wieder erzählt, so dass dieses Wissen über die Wichtel-Generationen hinweg weitergegeben und lebendig gehalten wird. Das nützt Ihnen natürlich wenig, doch haben Sie die Möglichkeit, die schönen und liebevoll ausgestatteten regionalen Museen zu besuchen, wo besonderes Augenmerk auf das einstige oft harte Leben im Schwarzwald gelegt wird. So auch im 1773 erbauten „Großen Haus am Berg“ in Calmbach, das als Heimat- und Flößermuseum fungiert. Hier erfahren Sie alles über das einst wichtige Handwerk der Flößerei sowie das damit Hand in Hand einhergehende Wald- und Holzgewerbe.

Mein Großvater könnte Ihnen jetzt spannende Geschichten über die Poppelmühle erzählen, die Sie um etwa hundert Jahre zurückversetzen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit dazu, doch bis dahin empfehle ich Ihnen den Besuch des Freilichtmuseums im Poppeltal, das Sie sehr anschaulich über das Leben in einer Schwarzwälder Mühle informiert. Anschließend können Sie mit der Riesenrutsche ins Tal sausen, nachdem Sie sich zuvor in der „Erlebnisgastronomie“ der Poppelmühle ausreichend gestärkt haben.

Oh schaurig ist‘s übers Moor zu gehen – wildromantischer Nordschwarzwald

Seien Sie unbesorgt, denn so schauerlich, wie es Annette von Droste-Hülshoff in ihrer Ballade beschreibt, geht es im Wildsee-Hochmoor nicht zu. Das Hochmoor rund um den Kaltenbronn ist ein herrliches Wanderterrain und zugleich das höchstgelegene Moorgebiet in Deutschland. Im einstigen Jagdhaus des Großherzogs von Baden wurde ein Naturpark-Informationszentrum eingerichtet, das die Besucher ebenso anzieht wie das nebenan gelegene, von Rotwild „bewohnte“ Wildgehege. Der Kaltenbronn ist ein hervorragender Ausgangspunkt für ausgedehnte Touren zu Fuß oder im Winter auf Langlaufskiern.

Nach einer einstündigen Wanderung gelangen Sie zum Wildsee-Hochmoor, das den Wildsee und den etwas kleineren Hornsee umgibt. Das Hochmoorgebiet steht übrigens seit 1939 unter Naturschutz, was uns Wichteln natürlich sehr angenehm ist, denn so bleibt diese großartige Landschaft von Rädern und Mountainbikes verschont. Es ist außerdem viel schöner, das Moor zu Fuß zu erkunden, denn der Rundweg und ein mit Holzbohlen ausgelegter Weg erfordern gutes Schuhwerk und garantieren auch einen leichten Gruseleffekt, wie Sie es aus dem „Knaben im Moor“ kennen.

Gold, Silber und Edelsteine – eine Stadt ganz im Zeichen des Schmucks

Das ansprechende Stadtbild von Pforzheim wurde am 23. Februar 1945 in nur 22 Minuten unwiederbringlich zerstört. So lange dauerte der Bombenangriff, der die Stadt in Trümmer legte. Heute ist Pforzheim eine geschäftige Stadt, in der Schmuck und Gold die Hauptrolle spielen. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihnen nach einem Besuch der Schmuckwelten Pforzheim und einem nachfolgenden Bummel über die Goldschmiedemeile die Augen tränen. Sie müssen ja nicht gleich alles kaufen, schauen und staunen macht ebenfalls Spaß und kostet nicht viel. Wenn Sie dennoch ein luxuriöses Erlebnis haben möchten, mieten Sie sich für einen Tag einen vergoldeten (!) Porsche Boxter und brausen Sie damit zum Feldberg und zurück. Dieser Spaß ist nicht billig, doch Sie werden garantiert Aufsehen erregen.
Pforzheim hat noch mehr zu bieten als großartiges Schmuckdesign und feinstes Uhrmacherhandwerk. Lassen Sie sich von der Stadt überraschen.

Entdecken Sie das Enztal und folgen Sie diesem liebenswerten Fluss durch den Nordschwarzwald. Sie werden sich wundern, wie viel es rechts und links der Enz zu sehen und zu erleben gibt.