Das Markgräflerland – Landschaft zum Träumen und Genießen


Freundliches, mildes Wetter, edle Tropfen im Herbst und Blütenträume im Frühling – was könnte es wohl Schöneres geben? Das Markgräflerland garantiert seinen Besuchern diese Vorzüge und hat noch sehr viel mehr zu bieten. Entdecken Sie diese Region des Schwarzwalds, die bei aller Lieblichkeit auch bedeutende historische Ereignisse vorweisen kann.

Das Markgräflerland liegt ganz im Südwesten Deutschlands. Es beginnt südlich von Freiburg im Breisgau und erstreckt sich bis nach Basel. Das zwischen Rhein und den Schwarzwaldhöhen eingebettete Markgräflerland hat beinahe mediterrane Klimabedingungen, was Oleandersträucher ebenso üppig gedeihen lässt wie Reben und Obstbäume. Daher sprechen die Bewohner dieses Landstrichs mit einer gewissen Berechtigung von der „Toskana Deutschlands“. Auch weiland Johann Wolfgang von Goethe schwärmte vom Markgräflerland als einer „lieblichen Heimat“. Dem kann ich – Wido, der Südschwarzwald-Wichtel – mich nur anschließen. Goethe wusste eben, wovon er sprach, respektive schrieb.

Besuchen Sie diesen Teil des Südschwarzwalds im Frühling und Sie werden mit einem wahren Blütenrausch belohnt. Zu dieser Zeit verwandeln im Eggener Tal etwa 14.000 Kirschbäume das Land in eine Explosion weißer Blüten, deren Pracht man selbst gesehen haben muss, um die Intensität dieses Naturwunders beschreiben zu können. Die von der Sonne verwöhnten Reben bringen hervorragende Tropfen hervor, die dem Gaumen schmeicheln und das Herz erwärmen. Doch das Markgräflerland verfügt noch über eine andere Wärmequelle, und das im wortwörtlichen Sinne: Tief in der Erde entspringen heiße Quellen, die in den Heilbädern Badenweiler, Bad Bellingen und Bad Krozingen zu Tage treten und bei allerlei Beschwerden ihr heilsames Werk verrichten. Wir Wichtel nutzen die heilsame Kraft der heißen Quellen schon seit vielen Hundert Jahren. Womöglich ist dies auch einer der Gründe für das hohe Alter, das Meinesgleichen erreichen…

Das idyllisch anmutende Markgräflerland kann auch auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken, bei der Kelten, Römer und Alemannen die Hauptrollen spielen. Aber auch die relativ jüngere Historie hat hier ihre Spuren hinterlassen: So ist die Stadt Kandern allen geschichtlich Interessierten ein Begriff, die ihren Blick auf die noch gar nicht so lange zurückliegende Badische Revolution von 1848 richten.

Wohlfühlen mit „Gesundheitsgarantie“ – die Kurbäder im Markgräflerland

Wärmende Sonne, heiße Thermalquellen, eine liebliche Landschaft und die Köstlichkeiten der badischen Küche sind die Garanten für einen wohltuenden Aufenthalt in den Heilbädern dieser traumhaften Region. Allen voran das berühmte Badenweiler, dessen Badetradition bis zu den badebegeisterten Römern zurückreicht. Die geschützte Lage am Fuß des Blauen bewahrt Badenweiler vor kalten Winden, was das Klima dieses Ortes noch milder und bekömmlicher macht. Etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen viele wohlhabende und auch berühmte Kurgäste in diese Stadt und mehrten mit ihrer Anwesenheit das Ansehen Badenweilers als elegantes Kurbad, das schon damals voll im Trend lag. Der schöne Kurpark mit römischer Badruine und Kurhaus sowie das wohltuend gelassene und ansprechende Ambiente von Badenweiler tragen zur Beliebtheit dieses Orts als Kurbad bei.

Der Ruhm des mitten im Markgräflerland gelegenen Bad Krozingen gründet sich auf eine handfeste Enttäuschung. Im Jahr 1911 gruben hochmotivierte Männer nach Erdöl und Kali. Gefunden haben sie jedoch eine lustig sprudelnde Thermalquelle, was dem Ort zwar zu seinem Ansehen als Heilbad verhalf, die enttäuschten Erdölsucher aber kaum getröstet haben dürfte. Außer dem wohltuenden, 40° Celsius warmen und sehr kohlensäurehaltigen Heilwasser kann Bad Krozingen mit einem liebenswerten Zentrum, einem Schloss und der Glöcklehof-Kapelle aufwarten. Die Umgebung des Kurorts ist ebenso reizvoll wie interessant, denn ein Malteserschloss und die Fragmente eines einstmals luxuriösen römischen Landsitzes findet man nicht überall im Schwarzwald.

In Bad Bellingen passierte das Gleiche wie in Bad Krozingen, nur einige Jahre später. Hier suchten Glücksritter in den 1950er Jahren nach dem schwarzen Gold und fanden statt des ersehnten Erdöls wieder „nur“ eine Thermalquelle. Die Stadt war froh und erklärte sich zum Volksbad, das für alle Besucher offenstehen sollte. Dieses Versprechen hat Bad Bellingen bis heute gehalten. Der Kurort liegt märchenhaft schön zwischen Weinberge gebettet und bietet besonders von den Anhöhen einen Anblick wie aus dem Bilderbuch.

Istein und Kandern – friedliche Orte mit bewegter Vergangenheit

Schon von weitem ragt die pittoreske Felsformation des Isteiner Klotzes in den Himmel, an dessen Ausläufer sich das Dorf Istein schmiegt. Vor der Begradigung des Rheins schwappte der Fluss regelmäßig an den kastenförmigen Felsen, was noch heute an der sogenannten Anbrandungskehle zu erkennen ist. Tulla zwang den Fluss in neue Bahnen, so dass der Isteiner Klotz heute trockenen Fußes angesteuert werden kann.

Der massige Felsen war seiner exponierten Lage wegen schon im Mittelalter von militärischer Bedeutung. Man baute fleißig Burgen und Festungen darauf, die jedoch mit schöner Regelmäßigkeit geschleift oder gesprengt wurden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die im 19. Jahrhundert errichtete starke Festung zerstört und wieder aufgebaut. Doch 1947 ereilte sie das gleiche Schicksal wie ihre Vorgängerin. Seither ließ man den Isteiner Klotz unberührt, zumindest was kriegerische Maßnahmen anbelangte. Seitdem es auf dem Felsen wieder friedlich zugeht, haben wir Schwarzwaldwichtel uns wieder auf ihm niedergelassen. Wir lieben es ruhig und gehen jeder Art von Getöse und Getümmel fluchtartig aus dem Weg.

Das Dorf Istein ist überaus malerisch anzuschauen und kann mit einem idyllischen Ortskern aus dem 15. und 16. Jahrhundert aufwarten. Enge Gässchen und steile Treppchen bilden zusammen mit den schönen Fachwerkhäusern ein stimmungsvolles Ganzes.

Auch das für seine Keramik und Töpferwaren bekannte Städtchen Kandern erfreut sich eines gewissen historischen Ruhms. Während der Badischen Revolution wurde im Jahr 1848 die Schlacht bei Kandern vor den Toren der Stadt ausgetragen. Der Revolutionsführer Friedrich Hecker stellte sich mit seinen bunt zusammengewürfelten Freischärlern dem übermächtigen Heer tapfer zum Kampf. Die Revolutionäre hatten natürlich keine Chance und mussten sich nach zahlreichen Verlusten geschlagen geben. Hecker floh mit den überlebenden Kampfesbrüdern in die nahegelegene Schweiz.

Ebenfalls tragisch verlief das Leben des in Kandern geborenen Johann August Sutter, der nach Amerika auswanderte, um als Goldsucher sein Glück zu machen. Der „Kaiser von Kalifornien“, wie Sutter nach anfänglichem Erfolg genannt wurde, konnte sich den harten Regeln des Goldrausches nicht anpassen und starb völlig verarmt und einsam im fernen Washington.

Wandern und Genießen auf dem Markgräfler Wiiwegli

Wie wäre es mit einer Wandertour durchs Markgräflerland, bei der auch den genussreichen Seiten des Lebens den ihnen gebührenden Platz zukommt? Entdecken Sie diesen Teil des Schwarzwalds auf Schusters Rappen und marschieren Sie von Weil am Rhein bis nach Freiburg im Breisgau. Selbstverständlich in bequemen Etappen und mit so vielen Pausen und „Auszeiten“, wie es Ihnen gefällt.

Das Markgräflerland ist bekannt für seine guten und edlen Tropfen, die hier auf oft abenteuerlich anmutenden Steilhängen gedeihen. Die Strecke des Wiiwegli führt Sie zwischen Reben, durch Wälder und an Waldrändern entlang. Dabei haben Sie immer wieder Gelegenheit, den hier angebauten Wein direkt vom Erzeugen zu kosten und sich von der Qualität des Rebensafts zu überzeugen. Der etwa 81 Kilometer lange Wanderweg kann frei nach Lust und Laune gegangen oder als geführtes Gruppenerlebnis in Angriff genommen werden. Geplant sind vier Tagesetappen à 5 Stunden und ca. 20 Kilometer.

Was die beste Wanderzeit anbelangt, so müssen Sie sich zwischen der Obstblüte im Frühling und der Weinlese im Herbst entscheiden. Im Idealfall testen Sie beide Jahreszeiten und entscheiden dann, welche davon die schönere war. Ich jedenfalls genieße jeden Tag hier im Südschwarzwald in vollen Zügen.